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Das Große Lizenz-Glossar

In diesem Beitrag konzentrieren wir uns auf die Erklärung von Begriffen zu Lizenzen und Lizenzierungen für Software - den sogenannten Nutzungsrechten. Wir beleuchten die Unterscheidung zwischen den Methoden, wie Lizenzen erworben werden, über die Art des Nutzungsrechts und die Lizenzart selbst.

Das Große Lizenz-Glossar

Einführung:

In diesem Beitrag beschränken wir uns auf die Erklärung von Begriffen zu Lizenzen und Lizenzierungen für Software - den sogenannten Nutzungsrechten. 

Lizenzen für Bilder, Medien, Banken oder Franchising werden nicht ausdrücklich nicht behandelt.

Die Unterscheidung zwischen den Methoden, wie Lizenzen erworben werden, über die Art des Nutzungsrechts und die Lizenzart selbst klären wird auf. Oft werden diese Begriffe anders verwendet. Wir werden hier wie folgt definieren:

  1. “Lizenz-Art” für die Nutzung
  2. “Lizenz-Modell” für das Konzept der Lizenzierung selbst

Lizenz-Art

Kommerziell

Lizenzen, die als kommerzielle Lizenz ausgegeben werden, gewähren das Recht die Software im professionellen, wirtschaftlichen Einsatz zu verwenden.
Private Nutzung

Lizenzen, die das Recht für private Nutzung einräumen, dürfen nicht gewerblich eingesetzt werden. Ein Bespiel ist die kostenfreie Version von Avira Antivir, welche ausschließlich für die private, nicht-kommerzielle Nutzung freigegeben ist.

Educational

Für Schulen, Univesitäten und andere Einrichtungen gibt es Educational Lizenzen. Die sind meistens günstiger. Sind aber ebenfalls nicht für den gewerblichen Einsatz freigegeben.

Government

Lizenzen für öffentliche Behörden.

Open Source (Copy Left)

Open Source ist in sich selbst ein riesiges Thema. Viele Lizenzen unter Open Source stehen unter dem sogenannten Copy Left. Das erlaubt, die Software zu nutzen, zu verkaufen oder zu verändern.

Bekannte Lizenzen sind die MIT, GNU oder GPL. Die genauen Bedingungen sind in den jeweiligen Lizenzen geregelt.

Open Source hat Vorteile: Der Software-Code ist öffentlich. Daher werden Sicherheitslücken oft von Entwicklern der Community erkannt, bevor Sie zu Problemen führen. Das Betriebssystem “Linux”, von dem es unzählige Derivate gibt, ist seit je her Open Source.

propriätär (Copy Right)

Propriätäre Nutzungsrechte sind in der Regel zeitlich befristet. Je nach Lizenzbestimmung ist es untersagt die Software zu verändern oder zu verkaufen.

NFR

NFR steht für Not-For-Resale - also nicht für den Wiederverkauf. Diese Lizenz wird häufig an Partner-Unternehmen, wie Wiederverkäufer ausgegeben.

Entwickler-Lizenzen

Entwickler-Lizenzen haben meist den vollen Funktionsumfang einer Vollwertigen Lizenzen, dürfen aber nur für nicht-produktive Zwecke eingesetzt werden. Also zum Entwickeln, Migrationen oder zum testen.

Lizenz-Modelle

Einzellizenzen

Die Einzellizenz kennt man vielleicht unter den Begriffen Volllizenz, Full Packaged Product oder auch Einzelhandelspaket. Dabei handelt es sich um das Nutzungsrecht für eine Software im Entwicklungsstand des Kaufs. Teilweise sind hier Update- oder Upgrade-Rechte enthalten.

Volumenlizenzen

Volumenlizenzen werden digital erworben. Wenn man sein Unternehmen mit einer großen Anzahl an gleichen Lizenzen ausstatten möchte, dann greift man oft zur Volumentlizenz. Ein gutes Beispiel ist hierbei Microsoft365. Hier kaufen Sie nicht 50 Mal Einzelne Lizenzen, sondern “ein” Nutzungsrecht mit 50 Lizenzen.

Abo-Lizenzen (Subscriptions)

Bei Abolizenzen bindet man sich für einen bestimmten Zeitraum. Während der Laufzeit erhält man das Nutzungsrecht für die Software oder den Dienst. Mit Ablauf des Abonnements erlischt dann das Nutzungsrecht. 

Beispiele wie Adobe Cloud, Spotify, Netflix, Amazon Prime und viele weitere “Bezahldienste” zeigen, wie verbreitet und flexibel dieses Modell ist.

Update-Lizenzen

Kauft man eine Lizenz, erwirbt man das Nutzungsrecht an der Software zum derzeitigen Stand. Möchte man nun auf die aktuellste Version updaten, bieten einige Hersteller Update-Lizenzen an. Die sind meist günstiger als eine neue Volllizenz und gewähren das Recht zur Nutzung der neuen Version.

Feature-Lizenzen

Mit Feature-Lizenzen schalten Sie weitere Funktionen einer Software frei. Microsoft Dynamics zum Beispiel kann in der Grundfunktion durch diverse Module erweitert werden. Dazu können dann Feature-Lizenzen erworben werden.

Freeware

Freeware ist ein Modell, das immer wieder Fallstricke hat. Oft ist Software vermeidlich kostenfrei und wird gerwerblich eingesetzt. Nicht immer gewährt der Hersteller aber das Recht zur kommerziellen Nutzung.

Ein klassisches Beispiel über das man immer wieder stolpert ist WinRAR. Die nicht-endene Testversion von WinRAR oder die kostenfreie Version von Foxit Reader sind Beispiel für häufig gewerblich genutzte Software, die in den Lizenzbestimmung ausdrücklich ausgeschlossen wird.

OEM

Original Equipment Manufacturer: Also Ausrüsterlizenz. Diese Lizenzen werden von autorisierten Partnern direkt auf Hardware installiert. Wenn Sie einen Windows-PC kaufen, dann ist da in der Regel ein vorinstalliertes und lizenziertes Windows installiert. 

Diese Lizenzen können Sie von diesen Austattern theoretisch auch einzeln erwerben. Viele Austatter vertreiben diese Lizenzen aber nicht einzeln.

Geräte-Lizenz

Geräte-Lizenzen sind an Endgeräte gebunden. Das finden Sie oft im Einzelhandel, wenn dort das Kassensystem mit einer Lizenz ausgestattet ist, anstatt die Benutzer der Kasse.

Concurrent-User-Lizenzen

Hier unterscheiden sich häufig die Lizenzbedinungen. Aber allgemein ist eine Concurrent-User-Lizenz eine Nutzer-Lizenz, die nicht an Personen gebunden ist. Hier werden gleichzeitige (concurrent) Zugriffe durch Nutzer lizenziert.

Floating Lizenz

Eine Floating-Lizenz gleitet zwischen Benutzern hin und her. Es ist ein anderer Begriff für Concurrent-User-Lizenzen

Nutzer-Lizenzen

Nutzer-Lizenzen gewähren einzelnen Benutzern das Recht eine Software zu verwenden. In den allermeisten Fällen sind diese Lizenzen auch an Personen gebunden.

Rechte und Pflichten

Lizenzgeber

Der Lizenzgeber gewährt das Nutzungsrecht an seinem geistigen Eigentum. Mit der Ausgabe von Lizenzen übt er sein Verwertungsrecht und sein Schutzrecht aus. Wie die Überlassung der Nutzungsrechte geregelt ist, schreibt er ins seinen Lizenzbestimmungen fest.

Der Lizenzgeber bleibt Rechtsinhaber.

Lizenznehmer

Der Lizenznehmer erwirbt das Recht zur Verwendung einer Software vom Lizenzgeber zu den akzeptierten Lizenzbedingungen. Er erwirbt kein Eigentum an der Software, sondern ein Nutzungsrecht.
Gebrauchte Lizenzen erwerben

Rechtslage

Am 3. Juli 2012 hat der europäische Gerichtshof im Prozess (“C-128/11”) UsedSoft GmbH gegen Oracle Internation Corp. so geurteilt:

Folglich kann er [der Urheberrechtsinhaber, hier Oracle] dem Weiterverkauf dieser Kopie gemäß dieser Vorschrift und ungeachtet anderslautender vertraglicher Bestimmungen nicht mehr widersprechen.

Kurz: Der Ersterwerber darf seine Lizenz weiterverkaufen.

Hinweise

Beim Erwerb von gebrauchten Lizenzen muss die Übertragung des Nutzungsrechts nachweisbar sein. Ein Produkt-Schlüssel oder Lizenz-Key ist kein Nutzungsrecht. Wichtig ist also, dass Sie beim Kauf unbedingt darauf achten, eine vollwertige Lizenz mit entsprechenden Nachweise erwerben.

Dieser Punkt ist ebenfalls eindeutig im Urteil des EG geklärt. Dort heißt es in Punkt 86:

[Der Ersterwerber ist nicht berechtigt, ] die von ihm erworbene Lizenz […] aufzuspalten und das Recht zur Nutzung des betreffenden Computerprogramms nur für eine von ihm bestimmte Nutzerzahl weiterzuverkaufen.

Wenn der Wiederverkäufer dagegen verstößt, haben Sie rechtlich kein Nutzungsrecht erworben.

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